Johanna Röh – Mutterschutz für alle

Heute steht Johanna Röh mit uns hier an der Haltestelle. Sie ist Tischlermeisterin und Restauratorin im Tischlerhandwerk. Vier Jahre lang war sie auf Walz und hat in dieser Zeit in 11 Ländern gearbeitet. Mittlerweile hat sie eine eigene Werkstatt. Im Zuge ihrer Schwangerschaft hat sie die Initiative #mutterschutzfüralle und eine Petition gestartet, die erfolgreich durch die Decke ging. Durch ihre Arbeit für Chancengleichheit im Handwerk trat sie auch als Sachverständige im Deutschen Bundestag auf.
Drei Fragen an Johanna
* Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Die schönste Haltestelle wäre ein Bahnhof direkt vor meiner Haustür. Dort könnte ich direkt einsteigen, wenn ich irgendwo hinmüsste. Ich wäre direkt angebunden an Orte und Menschen. Ich wäre unabhängig von einem Auto und auch die Menschen, die mich besuchen, könnten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu mir kommen. Das wäre sooo schön… Ich würde mich verbunden fühlen und nicht mehr allein auf dem Land, in der Pampa…
* Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde? „Hallo-Bänke“ auf die man sich setzt, wenn man gerne mit anderen ins Gespräch kommen möchte, Hilfe braucht oder Kontakt sucht. Das wäre cool – alle wüssten, dass man sich gegenseitig einfach ansprechen darf, wenn man dort sitzt. Wenn mal Stille ist, wäre das kein Problem, denn dann wäre man gemeinsam still. Aber ein Gesprächsleitfaden, der an der Bank befestigt ist, würde mit möglichen Gesprächseinstiegsfragen helfen, die Konversation zu führen und das bloße „sich dort hinsetzen“ ist ein positives Signal zum Austausch.
* Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Ich beschäftige mich gerade viel mit Grenzen. Wo sind meine eigenen Grenzen? Wo sind die Grenzen meines Kindes? Wie lotet man miteinander die unterschiedlichen Grenzen und Bedürfnisse aus? Wenn wer eine Antwort hat: Unbedingt melden.
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Johanna Röh (@tischlerin.johanna.roeh)
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Homepage Tischler Johanna Röh
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Mutterschutz für alle (@mutterschutzfueralle)
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Anna-Sofie Gerth – Lust auf Leben

Heute steht Anna-Sofie Gerth mit uns an der Haltestelle. Sie ist Diakonin, Sozialarbeiterin und arbeitete bei der Berliner Stadtmission. Außerdem hält sie Vorträge und setzt sich aktivistisch für obdachlose Menschen ein. Sie schreibt für die Wochenzeitung Die ZEIT und die Berliner Zeitung in der Kolumne Berliner Helden. Und natürlich am Wichtigsten: Anna-Sofie bezeichnet sich selbst als Stadtkind und hat eine Vorliebe fürs Reisen und Joggen.
Drei Fragen an Anna-Sofie
* Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Die schönste Haltestelle ist definitiv „World Trade Center“ in New York. Die Haltestelle befindet sich im Gebäude des Oculus. Es ist der fünftgrößte Verkehrsknotenpunkt in der New York Metropolitan Area. Es ist ein heller Bau, mit einer großartigen Architektur. Man spürt, dass wenige Meter von einem entfernt die Gedenkstätte des 11. September ist und gleichzeitig spürt man an diesem Ort das Leben.
* Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde?
Heizungen – ich finde frieren und Kälte ganz schrecklich.
* Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Warum gibt es erst im Jahr 2023 eine Frau als Trainerin in einem deutschen Fußballverein für Männer?
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Anna-Sofie Gerth (@annahbtc)
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Valerie Schönian – Dass man sich verstehen könnte

Heute steht Valerie Schönian mit uns an der Haltestelle. Sie ist freie Journalistin und Autorin unter anderem beim Leipziger Büro der ZEIT. Sie hatte mit Michael Schlieben den Podcast “Wie war das im Osten” der ZEIT gehostet und ist eines der über 200 Gesichter der Initiative “Wir sind der Osten”. Mit „Halleluja“ und „Ostbewusstsein“ hat sie zwei sehr lesenswerte Bücher geschrieben. Außerdem wurde sie 2023 mit dem Helmut Schmidt Journalistenpreis und dem Marlies Hesse-Preis für Nachwuchjournalist:innen ausgezeichnet.
Drei Fragen an Valerie
* Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Schönheit entsteht aus Gefühlen. Die Haltestelle, die bei mir am meisten davon auslöst (auch wenn sie ansonsten vielleicht keinen objektiven Schönheitskriterien entspricht), ist der Magdeburger Hauptbahnhof. Hier komme ich an, wenn ich in die Heimat fahre. Es ist der Ort, an dem sich Magdeburg wohl am schlechtesten verkauft. Ein schmaler Gang mit Geschäften, wie es sie überall gibt. Ein Fahrstuhl, den man nie benutzen kann, wenn man den Zug noch erwischen will. Vor dem Bahnhof viel Nichts und einen Burger King. Aber in mir löst das alles eben heimatliche Gefühle aus, ein Gemisch aus Erinnerungen und Erwartungen (denn ich weiß, hinter dem Burger King liegt noch viel mehr).
* Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde?
Plakate, die von den Werbetextern der Berliner BVG gemacht sind (denn die sind mit Abstand die lustigsten). Und die am besten dazu aufrufen, die Hoffnung nicht aufzugeben, bei allem Übel. Und Geld zu spenden. Und in Diskussionen mit Menschen zu gehen, die verfassungsfeindlich denken. Eben die ganzen großen ernsten Dinge, aber in lustig.
* Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Wieso sehen manche Menschen in der Demokratie keinen Wert? Wie lässt sich das ändern?
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Ostbewusstsein. Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet
https://www.piper.de/buecher/ostbewusstsein-isbn-978-3-492-06187-2
Halleluja. Wie ich versuchte, die katholische Kirche zu verstehen
https://www.piper.de/buecher/halleluja-isbn-978-3-492-99053-0-ebook
Podcast „Wie war das im Osten?“
https://www.zeit.de/serie/wie-war-das-im-osten
Valerie Schönian (@valerieschonian)
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Valerie Schönian (@ValSchnian)
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Julian Sengelmann – Weihnachtsspecial

Heute steht der Musiker, Theologe, Moderator, Schauspieler und Autor Julian Sengelmann mit uns an der Haltestelle und es wird weihnachtlich.
Julian träumte einst vom Leben als Rockstar, verbindet Bibel und verschiedenste Bühnen, war als Kind bereits Synchronsprecher und wird noch immer als der Kommissar aus Türkisch für Anfänger auf der Straße erkannt. Seit diesem Jahr arbeitet er im Kirchenkreis Hamburg Ost im Bereich Digitaloge Kirche.
Drei Fragen an Julian:
Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Eine der schönsten Haltestellen für mich ist keine Bus- oder Bahnhaltestelle, sondern eine Alsterdampferhaltestelle. In Hamburg, wo ich lebe, haben wir ein Gewässer in der Mitte der Stadt – die Alster. Das ist für mich eh einer der schönsten Orte. Und die Haltestelle, die ich vor meinem geistigen Auge habe, ist besonders: Sie erinnert mich daran, wie wir früher zu meinen großen Geschwistern über die Alster gefahren sind und dass es bei denen immer Grießpudding mit Schokostreuseln und Himbeeren gab. Sie erinnert mich aber auch daran, dass es, wenn es richtig kalt war und die Alster zugefroren war, man an der Haltestelle auf das dicke Eis gehen konnte und es das sog. Alter-Eis-Vergnügen gab; ein kleiner Jahrmarkt mitten auf dem Eis.
Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde?
Auf jeden Fall eine Anzeigetafel mit ausschließlich guten Nachrichten!
Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Wenn Olivenöl aus Oliven ist und Rapsöl aus Raps – woraus ist dann eigentlich Babyöl gemacht?
Links:
Glaube ja, Kirche nein? Im rowohlt Verlag (auch als Hörbuch erhältlich)
https://www.rowohlt.de/buch/julian-sengelmann-glaube-ja-kirche-nein-9783499000553
Feiertag! Die Bedeutung unserer christlichen Feste im rowohlt Verlag
https://www.rowohlt.de/buch/julian-sengelmann-feiertag-9783499632914
https://www.instagram.com/juliansengelmann/
https://open.spotify.com/intl-de/artist/0NmDyHOUmL6ry2dTcgWYsw?si=dqcldB7tQgGlAWZxwpWOJA
https://juliansengelmann.de
Benjamin Heisenberg – Die Grenze des Erklärbaren

Heute steht der Regisseur, bildender Künstler und Autor Benjamin Heisenberg mit uns an der Haltestelle. Gemeinsam mit Christoph Hochhäußler hat er die Filmzeitschrift “Revolver” gegründet, deren Mitherausgeber er bis heute ist. Sein Werk umfasst eine weite Vielfalt und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit „Der Räuber“ oder „Über-Ich und Du” sind ihm großartige Filme gelungen, die die Wirklichkeit in ihrer tragischen und teils komischen Version beschreiben, ohne ins Triviale abzugleiten.
Besonders eindrücklich ist seine Kunst-am-Bau Arbeit für das Münchner NS-Dokumentationszentrum. Außerdem ist mit „Lukusch“ letztes Jahr sein erster Roman im C.H. Beck Verlag erschienen.
Drei Fragen an Benjamin
Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Meine Lieblingshaltestelle liegt ca.100m von meinem Büro an einer Innenstadtstrasse mit historischen Gebäuden. Ich mag sie gerne, weil mein Lieblingssupermarkt und mein Lieblingscafé, die Ravioli-Bar, dort direkt Tür an Tür nebeneinander liegen. Im Ravioli kann man gut und preiswert zu Mittagessen und ich unterhalte mich gerne mit dem Barman Freddy, mit dem ich mich angefreundet habe. Dort gibt es auch interessante kleine Wechselausstellungen von Kunst und Fotografie und die Musik entspricht genau meinem Geschmack. Die Haltestelle ist eigentlich nicht spektakulär, nur ein Pfosten mit digitaler Anzeigetafel, aber es gehen die richtigen Busse und ich kann im Ravioli vom Tresen aus sehen, welcher gerade da ist. Manchmal kommen meine Kinder von der Schule aus dort vorbei (auch ihr Bus hält dort) und wir essen zusammen.
Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde?
Ausser dem selbstverständlichen Dach über dem Kopf und einem Windschutz und Plätzen zum Sitzen fällt mir nichts ein. Ich finde unsere Welt ist schon so voll von wohlgemeinten oder kommerziellen oder sonstigen Botschaften, dass es auch mal gut ist einfach irgendwo miteinander zu sein und zu warten und sonst nichts…
Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Wie sieht eine sinnvolle Bildung in der Zukunft aus? Wie lernen wir alle Menschlichkeit, Resilienz, Fürsorge für die Umwelt und Grace under Pressure in all den sich wandelnden Umständen und Krisen, Möglichkeiten und Bedrohungen?
https://www.chbeck.de/heisenberg-lukusch/product/33757013
Das neue Buch von Benjamin Heisenberg im C. H. Beck Verlag
Links
https://www.instagram.com/benheiheisenberg/
https://benjaminheisenberg.com
https://www.chbeck.de/heisenberg-lukusch/product/33757013
Cary – Mein Anspruch ans Echte

Heute steht die Musikerin Cary mit uns an der Haltestelle. Sie ist ausgebildete Jazz- und Popmusikerin an der Hochschule in Leipzig. Seit 2021 sorgt sie für ordentlich Wirbel in der Musikszene. Neben ihren eigenen Konzerten übernimmt sie immer wieder den Support für namhafte andere Künstler:innen. Aktuell ist sie nominiert für den New Music Award und wer sich fragt, wie ihre Musik eigentlich klingt: Beschrieben wird sie als atmosphärisch-beatlastiger Pop mit HipHop- und Garage- sowie Elektro-Einflüssen.
Drei Fragen an
* Wo befindet sich deiner Meinung nach die schönste Haltestelle und warum ausgerechnet die?
Für mich ist es der Leipziger Hauptbahnhof. Das ist die erste Station nach mehrtägigen Reisen und aufregenden Konzerten, wo ich mich wieder heimisch fühle und weiß, dass meine Komfortzone „Mein Zuhause“ nicht mehr weit weg ist.
* Nenne ein Feature, das jede Haltestelle besser machen würde?
Ein gutes Gespräch, wie in unserem Podcast zum Beispiel 🙂
* Was war die letzte große Frage, über die du nachgedacht hast?
Wann hat man genug getrauert?
https://www.instagram.com/yes.cary/
https://open.spotify.com/artist/0AHMHf89EpUmUPHY1dXBRv?si=ULTM8r1JTSWYnKqg2sVMqA
Dr. Frank Berzbach – Die Kunst zu glauben

Heute steht der Autor Dr. Frank Berzbach mit uns an der Haltestelle. Er unterrichtet Literaturpädagogik und Philosophie an der Technischen Hochschule Köln. Frank lebt auf St. Pauli und in Köln, hat eine Vorliebe für Tinte auf dem Papier und unter der Haut. Er schreibt unfassbar gute und spannende Bücher zu Themen wie Arbeitspsychologie, Kreativität, Achtsamkeit, popkulturellen Themen und vielem mehr. Neuerdings oder vielleicht auch schon immer ein bisschen schreibt er über Spiritualität und Glaube. Seine Texte finden sich sowohl im Playboy als auch im Magazin der Jesuiten, einem katholischen Orden. Er war für Vorträge u.a. bei der Brigitte eingeladen, arbeitete als DJ und Fahrradkurrier und hat drei Jahre in einem Café gewohnt.
Das neue Buch von Frank Berzbach im bene!-Verlag: https://www.droemer-knaur.de/buch/frank-berzbach-die-kunst-zu-glauben-9783963402470
Franks Newsletter: https://www.frankberzbach.com/newsletter
Website: https://www.frankberzbach.com/
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Teaser – Willkommen an der Haltestelle

Herzlich willkommen an der Haltestelle – Dein Podcast über die Grundfragen des Lebens. Mit dieser Teaser-Folge geht der Auftakt los. Von nun an begrüßen dich Kira und Felix jeden Sonntag an der „Haltestelle“ und heißen dort spannende Menschen willkommen, um mit ihnen über Gott und die Welt zu schnacken. Und vor allem über das, was sie als Menschen ausmacht. Sie sprechen über Glaube und Unglaube, Sinn und Unsinn, Spiritualität und Sinnlichkeit. Gemeinsam mit ihren Gäste:innen gehen sie den Grundfragen des Lebens auf die Spur. Ein wöchentlicher Halt für all die leisen Zwischentöne und die Farben des menschlichen Seins. Ein Podcast mit Deep-Talk-Garantie.
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